Raoul Eisele

Poetry

1. and thus came Magdalina / und also kam Magdalina

   

   

   ENGDEU

   hear the heart murmur of the sea

   this lightly shifted sound

   an exuberance, as

   I passed, as I walked

   along the beach, a respiration

   of the sand heartmassaging and so

   a little participation, a little listening

   to the two hearts higher tuned

   tones of waves and every

   noise that passes through one

   and sometimes I sit, as buried

   on beaches, sit in my swimsuit whose

   straps torn, whose straps I have since

   bound behind my neck and look out upon

   the stranded bodies of fishbone

   they tell of fragility and

   that very laps of heartbeat, Malina

    

   do you remember the ebbing likenesses

   hand-shaded, each one, we carved

   into the shore – an imprint, a handprint

   of every line the sand wrote onto us

   someday I will bequeath to it

   my heartbeat, you said and raised your

   hand, fingers stretched, this

   tiny promise and the final transplant

    

   soon you will be better, soon

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   höre die Herzschwäche des Meeres

   diesen leicht versetzten Laut 

   eine Überschwänglichkeit, als 

   ich daran vorüber, als ich den Strand 

   entlang ein Spaziergang, ein Beatmen 

   des Sandes herzmassagenhaft und so 

   ein wenig Teilhaben, ein wenig Lauschen 

   nach den zwei Herz höhergestimmten 

   Klängen der Wellen und jenen 

   Geräuschen, die durch einen durch 

   und manchmal sitz ich, wie in Stränden 

   vergraben, sitze im Badeanzug, dessen 

   Träger gerissen, dessen Träger ich seither 

   im Nacken verbunden und blicke auf 

   die angespülten Fischgrätgehäuse

   sie erzählen von Zerbrechlichkeit und 

   eben jenen Aussetzern des Herzschlags, Malina

    

   erinnerst du dich an die Ebbenbilder

   jene handschraffierten, die wir ins Ufer

   malten – ein Abdruck, ein Handdruck

   aller Linien, die der Sand in uns schrieb

   irgendwann werde ich ihm meinen Herzschlag 

   vermachen, hast du gesagt und deine

   Hand gehoben, die Finger gestreckt, dieser 

   winzige Schwur und die endgültige Transplantation 

    

   bald geht es dir wieder besser, bald 

2. like on dusty fingers / wie an Fingern verstaubt

   

   

   ENGDEU

   when did my fingers last touch the

   floor, my body fully stretched

   sprawled and without a bend

   of knees, the last time I was so limber

   might have been as a child, so dirty my fingers

   when I heard my mother call

   where were you this time

               go wash your hands, it’s almost suppertime

    

   cover my eyes before the bathroom mirror,

   just a bit and always with a

   finger-width gap, don’t not want to see more

   but some things are better blurred

   only no eagle eyes, we promised

               each other that would be too much of a good thing

               one would even see one’s secrets much too well

    

   and I think of my sister, of the

   specks of dust we cast at one another and

   how she now cares for our mother, enters

   this old house like skin, as if she were still a

   child with far too much responsibility, how I

   miss her, how much I mourn her presence;

   if I hadn’t left, I hear her say

   if I had succumbed to the same fate

               it’s better this way and she gives me her hand

               with dusty fingers, farewell

                           brother dear and lets me go

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   wann haben meine Finger zuletzt den Boden 

   berührt, mein Körper vollends gedehnt

   ausgestreckt und ohne ein Beugen

   der Knie, war wohl als Kind zuletzt

   so gelenkig, so dreckig an Fingern

   wenn ich meine Mutter rufen hörte

   wo warst du denn jetzt schon wieder

              wasch dir die Hände, gleich gibt Abendbrot

    

   halte mir die Augen vorm Badezimmerspiegel 

   zu, so ein wenig und immer mit einem 

   Fingerspalt-Breite, will nicht nichts sehen 

   und doch so manches lieber verschwommen

   bloß kein Adlerauge, das hatten wir 

               einander geschworen, das wäre zu viel des Guten

               da sehe man selbst Vergrabenes noch allzu gut

    

   und ich denke an meine Schwester, an die 

   Staubflocken, die wir uns zuwarfen und 

   wie sie unsre Mutter nun pflegt, dieses 

   alte Haus wie Haut betritt, als wäre sie immer noch

   Kind mit viel zu viel Verantwortung, wie ich sie

   vermisse, wie sehr mir ihre Anwesenheit doch fehlt;

   wäre ich nicht gegangen, höre ich sie sagen

   wäre ich dem gleichen Schicksal erlegen

             es ist besser so und reicht mir die Hand

             mit ihren staubigen Fingern, Lebewohl 

                         Bruderherz und lässt mich ziehen

3. / (Untitled)

   

   

   ENGDEU

   around me a whole forest, a memory

   composed in trees and this measuring

   of bark, a field glass in arm and some such

   unsylvan being; wildly strange it rushes

   through thickets, rifle leaned on its 

   shoulder stalking its animalistic

   nature a bit nearer every time

    

   such a laughable endeavor

   caught by bunny ears, just a bit primitive

   rabbit dead and the poppyseed strudel kitsch

   on Gmundner ceramic, a stain on the handle

   last remnants of the little beast and poppyseeds

   between the teeth, the black spots

   seem like carrion, toothless soon perhaps

   and tame sallowness draped upon the couch

    

   what do you think of when the forests bend their twigs for you

    

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   um mich ein ganzer Wald, ein Gedächtnis

   in Bäumen verfasst und dieses Durchmessen

   der Rinde, ein Fernglas im Arm und so manches

   waldfremdes Wesen; wildfremd streicht es

   durch Dickichte, legt seine Waffe an Schultern

   gestützt und pirscht sich seiner animalischen

   Natur immer etwas näher ran 

    

   so ein lächerliches Unterfangen an 

   Löffeln gepackt, so ein wenig primitiv

   Kaninchen tot und der Mohnstrudel kitschig

   auf Gmundner Keramik, ein Fleck am Henkel

   letzte Reste des Tierchens und der Mohn 

   zwischen den Zähnen, die schwarzen Stellen

   wie Karies muten sie an, vielleicht ja bald zahnlos 

   und zahm auf der Couch drapierte Fahlheit 

    

   woran denkst du, wenn Wälder dir die Zweige zuneigen

4. / (Untitled)

   

   

   ENGDEU

   think I understand it somewhat better now

   this feeling of widened pupils and this

   vulnerability it hides beneath

   this muffled feeling of not knowing where

   and the desire, this singular desire: to be confined in bed

    

   and sometimes I want only to lie within your

   folds, these unmade sheets, beige

   and hide myself away, this swaddling, how childlike

   it lingers and when I sleep in the bed

   in which you once slept, I feel secure

   feel well for a short while, my heart, my muffled

   heart, always leaping slightly off beat

   always leaping into the black lakes, a

   bed we [never] shared, a bit bursting with

   joy, a bit to be tangled up with you

    

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   glaube, es nun etwas besser zu verstehen

   dieses Gefühl erweiterter Pupillen und diese 

   Verletzlichkeit, die sich dahinter verbirgt

   dieses dumpfe Gefühl nicht zu wissen woher 

   und der Wille, dieser einzige Wille: Bettlägerigkeit  

    

   und manchmal will ich bloß in deinen Falten 

   liegen, diesen ungemachten Laken, beige 

   und mich verkriechen, dieses Wickeln, wie kindlich 

   wirkt es nach und wenn ich schlafe in dem Bett

   in welchem du einst schliefst, fühle ich mich sicher

   fühl mich kurzzeitig wohl, mein Herz, mein dumpfes 

   Herz, es springt immer ein wenig aus dem Takt 

   springt immer in die schwarzen Seen, ein 

   gem:einsames Bett, ein wenig ausufernd

   glücklich, ein wenig an dich geraten zu sein

5. don’t look at the ground, just only look at me / blick nicht an den Grund, blick doch einfach nur zu mir

   

   

   ENGDEU

   the shell bed a beehive 

   from the whirring, purring of the sea – 

   captured songs of darkling

   humpback whales, how they still resound

   promising me, here a view

   taken from the ground, breathless

   and yet so wonderful, so in the closeness

   of my chamber, my

   apartment, how she resounds like

   harbors in Greek nights, to me 

   at times so breathy, so broken free

   hanging at my ears, Udine

    

   for Charlotte

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   der Muschelgrund ein Bienenstock

   aus Surren, Summen des Ozeans – 

   eingefangene Gesänge dunkler

   Buckelwale, wie sie doch erklingen

   mir versprechen, hier ein Blick 

   dem Grund herausgenommen, atemlos 

   und gar so wundervoll, so in die enge 

   meiner Kammer, meiner 

   Wohnung, wie sie daraus tönt als 

   Hafen griechischer Nächte, die mir 

   manchmal so geflüstert, so geflüchtet 

   an den Ohren hängen, Undine

    

   für Charlotte

6. / (Untitled)

   

   

   ENGDEU

   when you tell me of childhood 

   days, always without geography

   always only of your room, tetramerous

   and the white walls from which you gazed

   on meadows, fields of poppy, ruddy and

   sometimes poppyseed great, of the sea star

   nesting there and blossom-breadth, the
   many tiny seedpods onto which backlight

   only seldom shines, Marina, where the world divides

   in flower petals, everything breathes easier

    

    

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   wenn du mir von Kindheitstagen 

   erzählst, dann immer ohne Geografie

   immer nur von deinem Zimmer, vierzählig

   und den weißen Wänden, von wo aus du auf 

   Felder, Mohnfelder blicktest, rötlich und 

   manchmal mohnkapselgroß, vom Seestern

   der darauf nistet und der Blütenquere, diesen 

   vielen kleinen Kapseln, wo nur selten 

   Gegenlicht schien, Marina, wo sich die Welt 

   in Blütenblätter teilt, atmet alles leiser

7. like warm mines like warm water / wie warme Gruben wie Warmwasser

   

   

   ENGDEU

   like on a day in which the Danube

   overruns its bank like gulping like lead tiny pellets

   like inner heaviness saltwater weight

   like drifting weightlessly in sleep

   agile as a fish in the deep ocean

   in the Black Sea

   on shell beds, there I wish to lie

   pacific as southerly as an atoll falls my breast

   how slumped together how ring-shaped

   the reef the scab

   the trickling sea level

   how you reach after me how softened

   and tender say tender like flesh like skin velvet sleek

   and unroughened how raw the landscape over me

   in the wind a foray like through the field

   how brittle is it here

   and on the branch how barren and winterly like silence

   shrill shriek of the blackbird blooms the snow

   white anemones white

   like from another day how torn away

   replanted like under water

   how numb how numb one lies beneath

   when it freezes
   
    

    

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   wie an einem Tag an dem die Donau 

   über die Ufer tritt wie das Schlucken wie Blei winzige Kügelchen

   wie innere Schwere Salzwassergewicht

   wie Schweben schwerelos im Schlaf 

   gewandt wie ein Fisch im tiefen Ozean 

   im Schwarzen Meer 

   am Muschelgrund da will ich liegen 

   pazifisch so südlich wie ein Atoll fällt meine Brust 

   wie zusammengesackt wie ringförmig 

   das Riff die Kruste

   der versickerte Meeresspiegel 

   wie du nach mir greifst wie aufgeweicht 

   und zart sag zart wie Fleisch wie Haut samten glatt 

   und ungeraut wie roh die Landschaft über mir

   im Wind ein Streifzug wie durchs Feld 

   wie spröde ist es hier 

   und am Ast wie dürr und winterlich wie im Stillen

   schrillen Schrei der Amsel blüht der Schnee

   weiße Anemonen weiß

   wie aus einem anderen Tag wie ausgerissen

   umgepflanzt wie unter Wasser

   wie starr wie starr liegt man darunter 

   wenn es friert 

8. requiem for a dream / Requiem für einen Traum

   

   

   ENGDEU

   i let myself be carried by the language

   lie in my coffin and hear them whispering

   interrupted by the midday bell and the scuttling of tiny beetles

   already preparing the degradation of my final home

   in the vexation of that unfamiliar blessing

   through which Lenchen’s farewells come to me

   and, of course, those of the others, too

   but what I would give to fold

   myself forty-two times

   my body the stairway to the moon

   and an escape;

   but the truth was that I lay and was carried

   and henceforth always

   must see

   the self-same vista

   always the self-same landscape

   somewhat elevated and far from town

   and from now on one will speak of us like overripened fruit

   whether there are worms

   perhaps already rotten

   first blemishes appeared or only gnawed upon remains

   and when I think that I once whispered, too,

   in the shimmering summer heat with mayflies

   coffin on my shoulder and shook them in stride

   this darling with the arm of flowers

   can I clip my wings and once again

   count sheep

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   ich lasse mich von der Sprache tragen

   liege im Sarg und höre sie tuscheln

   unterbrochen von den Mittagsglocken und dem Krabbeln winziger Käfer 

   die das Zersetzen meiner letzten Heimat schon vorbereiteten

   in der Vexation jener unvertrauten Segnung

   in der mich die Abschiede von Lenchen erreichen

   natürlich auch die der anderen 

   aber was würde ich dafür geben mich zweiundvierzigmal

   falten zu können

   mein Körper die Stiege zum Mond

   und einem Entkommen;

   die Wahrheit aber war dass ich lag und getragen wurde

   und ich ab jetzt immer den gleichen Ausblick 

   immer die gleiche Landschaft

   etwas erhöht und abgelegen von der Stadt

   sehen musste

   und man von jetzt an über uns wie von überreifem Obst redete

   ob man Würmer hatte

   vielleicht schon verfault sei 

   erste Flecken ansetzte oder nur noch zerkaute Überreste erhalten sein

   und wenn ich daran denke dass auch ich einmal getuschelt habe

   in der flirrenden Sommerhitze neben Eintagsfliegen

   den Sarg auf der Schulter und sie im Schritttempo schüttelte

   diesen Liebling mit dem Arm von Blumen

   kann ich meine Fittiche kappen und wieder

   Schafe zählen

9. Blanche / Blanche

   

   

   ENGDEU

   do you know, I wanted, wanted our memory

   not out the window

   a glimpse like night, like darkness

   the departure, noir

   and would I know, from whence the truce

   whence the deferral of hours in my mind

   in my interiority, noir, came

   I would wrap myself around your neck

   rolled together with you, like buried in dark blankets 

   in the floorboards of our floors

   shrinking like carpets

   over which one might pass, over which one our skin, noir

   how tender, how smooth, like embedded times

   feeling with soles, one stride, an eternity, up from us and away

   like us, like forgiving scuttling

   like lungs breathing into us, into you

   the diminutive, the speck of dust, taking

   hold like dust bunnies, how beautifully

   they turn us grey, how old, how dusty one disposes

   of us forgotten in the end

   and shaken out released from the windows

   Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

   weißt du, ich wollte, wollte unsre Erinnerung 

   nicht aus dem Fenster 

   ein Blick wie Nacht, wie Dunkel 

   die Verabschiedung, noir

   und würde ich wissen, woher der Stillstand

   woher das Stunden der Stunde in meinem Kopf

   in meiner Innerlichkeit, noir, kam 

   ich würde dich umhalsen

   zusammengerollt mit dir, wie dunkle Decken bedeckt

   in die Dielen unserer Böden

   eingehen wie Teppiche 

   über die man ginge, über die man unsre Haut, noir

   wie zart, wie sanft, wie eingebettete Zeiten

   mit Sohlen ertaste, ein Schritt, ein ewiger auf, über uns hinweg

   wie wir, wie nachgiebiges Getrippel 

   wie Lungen atmen, in uns, in dich hinein

   das Diminutiv, das Staubkorn, das sich 

   festsetzt wie Wollmäuse, wie schön

   sie uns ergrauen, wie alt, wie staubig man uns

   wie vergessen am Ende entsorgt

   und ausgeschüttelt aus den Fenstern entlässt

10. I’d like to sleep in your absence / in deiner Abwesenheit möchte ich schlafen

    

    

    ENGDEU

    I beat with my breath upon the creviced coasts

    like bursting, like broken under the pressure

    of my fingertips, the grit of the stone

    like slated splinters, sharp-cornered dust, metamorphic

    and at every place where I was heart, where I your beat

    it glimmered on your skin, glimmered

    the ferry freight-laden ready to set sail

    and you shipped off as heavy, as unpredicted

    conveyed by boat rust-veined from the coast

     

    and I wished, I would, wished

    your rudder in my hands, the stone and the callouses

    the layers like furrows gone astray gossamer

    islands drifting like buoys on the sea, drifting in your absence

    with foam upon the coast, carrying the layers

    how unrelenting, like mounds out into memory

    out into your absence and sinking

    so slowly, sinking somewhat deeper

    as if it were the most beautiful, most beautiful in the world

    Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

    ich klopfe mit meinem Atem klüftige Küsten

    wie berstend, wie brüchig unter dem Druck

    meiner Fingerkuppen der Abrieb des Gesteins

    wie schiefrige Splitter, scharfkantiger Staub, Metamorphit

    und bei jeder Stelle, wo ich Herz war, wo ich dein Klopfen

    glimmerte es an deiner Haut, glimmerte

    die Fähre frachtbeladen zum Segelsetzen bereit

    und du schifftest wie schwer, wie unvorhersehbar

    verschifftest rostgeädert von der Küste

     

    und ich wünschte, ich würde, wünschte

    dein Steuer in meinen Händen, das Gestein und die Hornhaut

    die Schichten wie abhandengekommene Furchen hauchdünne

    Inseln treiben wie Bojen im Meer, treibe in deiner Abwesenheit

    mit der Gischt an die Küste, trage die Schichten

    wie unablässig, wie Halden hinaus in die Erinnerung

    in dein Abwesendsein hinein und versinke

    ganz langsam, sinke etwas tiefer

    als wäre es das Schönste, das Schönste der Welt

11. / (Untitled)

    

    

    ENGDEU

    under my left eye a stain of islands like a

    suburb of thoughts which sometimes overflows, that

    sometimes as if sparsely, sometimes as if poured

    from out the olive darkness, this hide behind the olive trees and

    the lullaby of the abandoned millions poured out below

    and you say, there wouldn’t be light, wouldn’t be prospects

    perspectives over… love is all but unbearable and what

    beauty lies in Lorca’s songs in the violet-blue hour

    when you empty light before my eyes, on this morning

    over-hasty and the neglected night, what pallid waking

    it carries after, when I’ve shivered the darkness from my

    skin and if possible, with lifted voice like

    cast over the sea as if your word

    my sail, raised and distended even if

    behind it all masts shatter on their own if

    my nightmares are packed in luggage, Casida

    and everything first steps, all my path-connected

    nights are and wait, so longingly wait and hope

     

              for José

    Translated by Dr. Jon Cho-Polizzi

    unter meinem linken Aug ein Fleck aus Inseln wie ein

    Vorort der Gedanken, der manchmal überschwemmt, der

    manchmal wie ein schütteres, manchmal wie ein Schütten

    vom Olivendunkel her, dieses hide behind the olivetrees und

    das darunter verschüttete Wiegenlied millionenfach Verlassener

    und du sagst, es gäbe keine hellen, gäbe keine Aussichten

    Ansichten über ... Liebe sei doch kaum erträglich und welch

    Schönheit liegt in Lorcas Liedern zur veilchenblauen Stunde

    als du mir Licht vors Auge leerst, an diesem morgendlichen

    Übereilen und der verfehlten Nacht, welch fahles Erwachen

    trägt sie nach, wenn ich die Dunkelheit von meiner Haut

    gezittert und wenn möglich mit lauter Stimme wie

    aufs Meer hinaus gesprochen als sei dein Wort

    mir Segel, aufgespannt und langgezogen selbst wenn

    dahinter alle Masten ganz von selbst zerbrechen, wenn

    meine Albträume in Koffern verpackt, Casida

    und alles erste Schritte, alle meine Weg nachgesetzte

    Nächten sind und warten, ganz sehnsüchtig warten und hoffen

     

    für José